Natur ums Haus.

Laut Aussagen einiger unserer Nachbarn haben wir eine Unordnung in unserem Garten. Wir sehen das anders: Wir haben einen "Wilden Garten". Disteln gehören ebenso dazu wie Brennnesseln und viele andere "Unkräuter".

Der biologische Gemüsegarten wird durch Cosmea, Ringelblume und wild wachsenden Mohn bereichert und im Teich leben zum Verwundern neben Bergmolchen und Libellenlarven auch die in unserer Gegend seltenen Fadenmolche.

 

An den Obstbäumen reifen ungespritzte Früchte für uns und die recht zahlreichen Vögel, die in Nistkästen und im Gebüsch unseres Gartens Nistgelegenheiten finden.

Der Sommerflieder und die vielen Kräuter in der Gewürzschnecke bieten den verschiedensten Schmetterlingen Nahrung. Besonders freut es uns, den Schwalbenschwanz und die kolibrigleichen Taubenschwänzchen beobachten zu können. Aber auch Admiral, Distelfalter, Bläuling und Kaisermantel erfreuen unser Auge.



Gartengestaltung - eine kurze Geschichte

Dieses Jahr wird sich in unserem Garten einiges ändern. Die Eisenbahnschwellen, die 1986, als wir unsern Garten gestalteten, als Gestaltungs- und Baumaterial in Mode waren, sind langsam verfault und es stehen Sanierungsarbeiten an. Die Böschung will neu gesichert sein und die Treppe besteht mehr aus Moos und Moder, denn aus Stufen. Die grundlegenste Änderung erfährt jedoch der Gemüsegarten.
Diese Geschichte nahm ihren Anfang vor vielen Jahrzehnten, als im Wäldchen unter unserem Grundstück eine Eiche zu wachsen begann, die 1986 eine Eichel auf unser Grundstück fallen liess. Diese Frucht hat ausgekeimt und da ich alles im Garten zuerst einmal wachsen lasse und erst ausreisse, wenn es mir wirklich in die Quere kommt, hat sich inzwischen eine stattliche Eiche daraus entwickelt. Sie steht sechs Meter hoch am Rande eines Gemüsebeetes und saugt seit Jahren alle Nährstoffe ab. Gemüse wächst kaum mehr und so stellte sich die Frage, was mit dieser Eiche zu tun sei. "Umsägen und zu Brennholz verarbeiten", meinte meine Frau. "Unbedingt stehen lassen, ist doch ein schöner Baum", sagte ein guter Freund. Da mir nun die Eiche im Laufe der Jahre auch ans Herz gewachsen ist, wahrscheinlich wegen der Arbeit- aufasten, Laub zusammenkehren usw. - bin ich dem Rat meines guten Freundes gefolgt. Die Eiche bleibt stehen, der Garten passt sich an.
Unter der Eiche entsteht ein kleiner Sitzplatz. Die letzten Jahre stand ich im Spätsommer oft unter dem Baum und genoss die letzten Sonnenstrahlen des Abends in dieser Gartenecke. Der einstmals rechteckige Gemüsegarten verliert so eine seiner Ecken und schon ergibt sich ein Folgeproblem: Was tun, damit die Gestalt wieder stimmt? Klar, die anderen Ecken müssen auch weg, wir machen einen runden Gemüsegarten, eingerahmt von Sitzplatz und Blumenecken.
Mit dieser Idee ging ich ein paar Wochen schwanger, bevor ich mich getraute, sie dem Rest der Familie mitzuteilen. Den Kindern wars egal, wir helfen dir sowieso nicht dabei, es ist dein Garten, meinten sie. Hanni jedoch schaute eher skeptisch, erst recht als ich noch etwas von Mandalas, meditativem Garten, Ausrichtung auf die Himmelsrichtungen und Buchseinfassung erwähnte. Schlussendlich jedoch meinte sie:"Tu, was du nicht lassen kannst". Also tue ich.
(12.2.2001)
Obwohl das Wetter dieses Frühjahr nicht gerade in den Garten lockt, ist der Anfang der Umgestaltung getan. Der Gemüsegarten ist rund und damit man die Form auch erkennen kann, habe ich am Rand Euphorbia gepflanzt. Zwischen den Wolfsmilchgewächsen sind mickrige Buchsstecklinge zu erkennen, die als Abschnitte aus meiner Kugelzucht angefallen sind.
Zum Buchs eine kurze Ergänzung: Liebe Freunde, Cilly und Hansruedi, die wir in den letzten Jahren leider aus den Augen verloren haben, schenkten uns eines Frühlings einen Strauss, der Buchszweige enthielt. Diese habe ich in einer Gartenecke gesteckt und im Laufe der Jahre sind wunderschöne Büschchen daraus entstanden. Letzte Woche habe ich sie zu Hochstämmchen frisiert und so bin ich zu weiteren Stecklingen gekommen.
Im Zentrum der Gemüsekreises konnte ich ein Rosenbäumchen pflanzen, welches wir als Geschenk unserer Trauzeugen auf den zwanzigsten Hochzeitstag erhalten haben. Wir sind sehr gespannt, wie das "Heidefeuer" blühen wird!
(18.4.2001)
 
 


 

Er ist rund!  13.5.2001

Weitere Bilder vom 19.5.2001 

Garten 2002

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